Samstag-Abendmesee mit Pater Johannes Bosco Ernstberger,
Sonntags-Gottesdienst mit Pfarrer Daniel Fenk.
Ein voller Erfolg, sowohl in kirchlicher als auch in kommerzieller Hinsicht, war das Bergfest in diesem Jahr, was schlussendlich auch dem wohlgesinnten Wettergott zu verdanken war. Mit den Gottesdiensten am Samstagabend und am Sonntagmorgen fand die Festwoche in Axtheid-Berg einen würdigen Abschluss.
Die Vorabendmesse am Samstag war geprägt vom frohen Gesang des Kirchenchors Wutschdorf unter Leitung von Lukas Schöpf. Der religiöse Teil oblag dem Zelebranten, Pater Johannes Bosco Ernstberger aus Eschenbach. Einleitend gab er seiner Freude Ausdruck, dass er schon einige Male in Vilseck bei verschiedenen Anlässen Gottesdienst feiern durfte. Dem Spruch „Kurze Predigt, lange Bratwürst‘“ könne er heute nicht nachgeben, meinte er.
In ungezwungener Art sprach Pfarrer Ernstberger zum Thema „Weil wir Hoffnung haben, treten wir mit großem Freimut auf“, und das tat er auch persönlich. Am Tag der Ehrenamtlichen, zu dem die schönsten Zeitwörter der Welt, „lieben und helfen“, gehören, sagte er: „Die Kirche lebt vom Mitmachen, und die Ehrenamtlichen sind das Rückgrat einer aktiven Kirche.“ Das Ehrenamt sei kein Selbstläufer mehr, denn viele würden es sich lieber mit fadenscheinigen Ausreden auf der Couch bequem machen und lieber ihrem Zeitvertreib nachgehen. Unangebrachte Kritik und Diffamierungen würde man sich jedoch schon erlauben, stellte der Pater freimütig fest. Dabei wäre es doch sinnvoller und wichtiger, sich selbst einzubringen mit den von Gott geschenkten Talenten, und wären sie noch so klein. „Die Kirche ist kein Dienstleistungsbetrieb und kein Theater. Sie steht mächtig unter Druck und hat mit großen Problemen zu kämpfen, seien es die vielen Kirchenaustritte und Glaubenszweifel oder die Diskussion um das Zölibat, so der Priester. „Heute sind Mitstreiter gesucht, die, getragen von der Hoffnung, etwas bewegen und Mut zur Veränderung an den Tag legen.“
Für die offenherzigen Worte dankte Pfarrgemeinderatsmitglied Reinhard Bauer dem freimütigen Prediger. Stadtpfarrer Madanu schloss sich an und dankte allen Ehrenamtlichen der Pfarreiengemeinschaft für ihr Engagement. Er hoffe, dass sich auch für die Pfarrgemeinderatswahlen 2026 wieder beherzte Mitmacher finden, die sich ehrenamtlich einbringen.
Beim Freiluft-Familiengottesdienst am Sonntag sprach Hauptzelebrant Pfarrer Daniel Fenk aus Grafenwöhr vom Festhalten an der Hoffnung. Dies verdeutlichten Kinder, die an beiden Seiten an einem dicken Seil zogen. „Halten wir uns an Gott fest und nicht an Besitz und Vermögen, auch wenn andere Kräfte an uns zerren“, meinte der Geistliche. Glaube und Hoffnung seien nicht Privatsache, sondern auf Gemeinschaft angelegt. Diesen Zusammenhalt wünschte der Pfarrer allen Anwesenden.
Für den himmlischen Gesang, so bezeichnete es Vilsecks Stadtpfarrer Madanu, dankte er der Schola „In your name we are here“ aus Sorghof und Grafenwöhr mit Säm Kraus und Benno Englhart, die den Gottesdienst musikalisch bereicherte.
Anschließend ging es auf dem Festplatz hinter der Bergkirche hoch her. Fleißige Helfer hatten alle Hände voll zu tun, die hungrigen und durstigen Gäste aus Nah und Fern zufriedenzustellen. Einige suchten sogar im kühlen Bierzelt Schutz vor der Sonne. Bis in die späten Nachmittagsstunden herrschte Hochbetrieb. Plaudernd saßen die Besucher bis in die späten Nachmittagsstunden beisammen und freuten sich über das Wiedersehen mit so manchem Bekannten, den man lange nicht gesehen hatte.
Als dann um 19 Uhr die Bergkirchl-Glocke zum letzten Mal erklang, endeten nach einer kurzen Abschlussandacht die Feierlichkeiten auf dem Berg mit einer Vesper und vielen priesterlichen Dankesworten an alle, die am Gelingen des Festes beteiligt waren. In einer Lichterprozession begleiteten die Gläubigen das Allerheiligste vom Axtheid-Berg hinunter in die Pfarrkirche St. Ägidius, wo Pfarrer Madanu den Schlusssegen erteilte.