Fatimafeier mit Lichterprozession.
Zum ersten Mal feierte die Marianische Männercongregation (MMC) einen Gottesdienst in der Bergkirche. Dazu war Zentralpräses und Dekan Markus Brunner von St. Georg, Amberg eingeladen.
Dieser freute sich, die Sodalen der mitgliederstärksten Filial-Gemeinschaft Vilseck begrüßen zu können. Selbst seine Predigt handelte von einem Präfekten der MMC, nämlich dem seligen Pater Rupert Mayer (1876-1945), der mit Begeisterung das Wort Gottes verkündete und wortgewaltig gegen die menschenverachtende Herrschaft der Nazis ankämpfte. Seine Fürsorge galt allen Schichten der Bevölkerung, weshalb er schon zu Lebzeiten als Apostel Münchens bezeichnet und heiligmäßig verehrt wurde. Weil der Priester standhaften Glaubens das gegen ihn verhängte Redeverbot nicht einhielt, wurde er mehrmals verhaftet und sogar im KZ Sachsenhausen in Isolationshaft gehalten. 1940 kam er frei mit der Auflage eines Predigtverbotes, an das er sich jedoch nicht hielt. Im Kloster Ettal weilte er mit Kontaktverbot nach außen unter Bewachung der Gestapo bis zum Ende des Krieges. Wieder in Freiheit, erlitt er bei der Morgenmesse am Allerheiligentag in der Münchner St. Michaelskirche einen Schlaganfall, an dem er wenig später starb.
Das Lieblingsgebet von Pater Rupert Mayer lautete: Herr, wie du willst, soll mir geschehn!
„Gottes Gedanken sind nicht unsere Gedanken, und unsere Wege sind nicht seine Wege“, führte Dekan Brunner an. Oft falle es uns nicht leicht, Gottes Pläne zu akzeptieren. „Doch das Vertrauen in die Führung Gottes macht uns innerlich frei von der Verkrampfung, alles nach eigenen Vorstellungen planen zu können. Beten wir deshalb wie Rupert Mayer: Herr, wie du willst, soll mir geschehn.“
Am Ende sprach Brunner der Pfarreiengemeinschaft seine Anerkennung für die Aufrechterhaltung des pfarrlichen Lebens im vergangenen, schwierigen Jahr aus. Er wünschte weiterhin guten Zusammenhalt und war der Meinung, dass man mit Pater Robin einen guten Griff gemacht habe. Der Gesang des Kirchenchors Poppenricht mit Bläserunterstützung unter Leitung von Sebastian Brandl verlieh dem Gottesdienst eine ganz besondere Note. Die Gläubigen zogen danach in der Abenddämmerung in einer Lichterprozession betend und singend zum Drechselberger Kreuz. Auch das gemütliche Beisammensein auf dem Festplatz hinter der Bergkirche durfte nicht fehlen.