Wenn die Farbe Blau beim Bergfest überwiegt, ist in Axtheid-Berg der Tag des Frauenbundes. Blaue Banner und blaue Tücher herrschen dann in der Bergkirche vor und sorgen für eine besondere Atmosphäre.
So war es auch am Dienstag-Abend. Die Frauenbund-Abordnungen aus Schnaittenbach, Hahnbach, Sulzbach-Rosenberg, Schlicht und Vilseck versammelten sich zur Eucharistiefeier. Stadtpfarrer Madanu hieß neben vielen Besuchern aus dem ganzen Umland zum ersten Mal auch Pfarrer Markus Lettner aus Hohenfels auf dem Berg willkommen. Dieser gab gleich zu, und das fiel auch sofort auf, dass er nicht aus Bayern stamme, sondern aus dem Schwarzwald. Er habe seinen Beruf als Architekt und Bauleiter dort aufgegeben und sei aus Überzeugung Priester geworden.
In seiner Predigt stellte er eine Art Denksportaufgabe: „Warum beschäftigen wir uns eigentlich immer mit dem Kreuz? Gäbe es kein Kreuz, würden wir vielleicht gar nicht streiten? Und wäre es dann nicht sogar einfacher auf der Welt?“ Seine Antwort lautete: „Seit Jesus am Kreuz gestorben ist und uns erlöst hat, gehört das Kreuz zu unserer Identität und zu unserer christlichen abendländischen Kultur. Es ist ein Zeichen des Glaubens und der Hoffnung, wenn wir es annehmen.“
Die Frauen rief er auf, auch in schwierigen Zeiten ihre Verbände aufrecht zu erhalten, um Nachwuchs zu werben und weiterhin Licht und Wärme in die Pfarreien und in unsere Gesellschaft zu bringen. Vilsecks Frauenbundsprecherin Monika Mrosek dankte dem Prediger für seine zu Herzen gehenden Worte und überreichte ihm eine Flasche Wein. Pfarrer Lettner meinte daraufhin, dass es gefährlich sei, ihm Wein zu schenken, denn er stamme selbst aus einem Weingut und sei deshalb etwas kritisch, was Weinsorten anbelange, verabscheue aber keinen edlen Tropfen. Dennoch ließ er sich im Zelt anschließend auch das gute oberpfälzische Bier schmecken.