Tradition aufrecht erhalten.

Verträumt liegt sie das ganze Jahr über versteckt im Schatten hoher Bäume im Revier Tanzfleck des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr, die Wolfschützenkapelle. Am Dreifaltigkeitssonntag aber ist sie Ziel vieler Gläubiger aus Vilseck und den umliegenden Pfarreien.

Etwa 150 Pilger passierten auch in diesem Jahr wieder ungehindert die Schranken des Truppenübungsplatzes und zogen in einer Prozession vom Parkplatz Erzhäusl aus zu diesem Kleinod der Volksfrömmigkeit. Pfarrvikar Pater Jimmy Joseph aus Schlicht hielt dort eine Andacht zu Ehren der heiligsten Dreifaltigkeit. Im Anschluss versorgten die Forstleute des Reviers Tanzfleck die Teilnehmer mit Bratwürsten und Getränken.

Die Sage erzählt, dass im 17. Jahrhundert ein Mann alleine im dortigen Waldgebiet auf Jagd war, um einen Wolf zu erlegen. Der angeschossene Wolf fiel den Jäger an und wollte ihn töten. In seiner Not flehte er die Heiligste Dreifaltigkeit und die Gottesmutter um Hilfe an. Im selben Moment kam unerwartet der Sohn des Jägers hinzu. Er erlegte den Wolf mit einem gezielten Schuss und rettete so seinem Vater das Leben. Aus Dankbarkeit errichtete der Jäger später die Kapelle, zu der man seit einigen Jahrzehnten regelmäßig am Dreifaltigkeitssonntag pilgert.